Trauma körperorientiert lösen

Es ist mir wichtig, dass Sie verstehen, weshalb Traumata eine nachträgliche Bearbeitung benötigen.

Im Gegensatz zu Alltagsereignissen bewirkt die hochgradige Stressaktivierung während des Traumas eine Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol. Diese nehmen unmittelbaren Einfluss auf die Abspeicherung des Erlebnisses. Das limbische System speichert implizierte Erinnerungen, das sind Körpergefühle und Wahrnehmungen sowie Emotionen. Dieses System, vor allem die Amygdala, die das Ereignis mit heftigen überflutenden Emotionen verbindet wird bei traumatischer Stressüberflutung hoch aktiviert.

Im Gegensatz dazu wird das Hippocampus-System, zuständig für explizite Erinnerungen, also genaue und differenzierte Fakten, sowie Zeit und Ort, beeinträchtigt bis ganz abgeschaltet. Das Funktionieren des Hippocampus wäre jedoch wichtige Voraussetzung für das Überführen der Informationen vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis.

Traumatisches Erleben hat darum zur Folge, dass das Ereignis, wenn überhaupt, nur grob explizit abgespeichert werden kann. Einzelne Fragmente bis hin zum grössten Teil der Affekte und Bestandteile, die zur traumatischen Erfahrung gehören, können nicht verarbeitet und auch nicht in die Lebensgeschichte als abgeschlossenes und vergangenes Ereignis integriert werden.

Diese Teile aktivieren auch noch Jahre danach immer wieder traumatischen Stress, der die betroffene Person emotional und körperlich überflutet mit entsprechenden negativen Folgen für Körper, Gesundheit und Psyche. Das Gehirn hat noch nicht oder noch nicht gänzlich verstanden, dass es vorbei ist.

Traumatisierte Menschen haben darum das Gefühl in einem nie endenden Horror gefangen zu sein - und genau das ist es auch, denn solange die Erfahrung nicht korrekt verarbeitet ist, bleibt sie pendent. Kleinste Auslöser (Trigger) katapultieren das ganze vegetative Nervensystem erneut in die traumatische Stressaktivierung, denn Teile des Gehirns können durch die fehlende explizite Verarbeitung nicht erkennen, dass das Ereignis vorbei ist.

Dies geschieht ohne dass der Betroffene dem willentlich direkt etwas entgegensetzen kann. Unkontrollierbare Panikattaken, Hyperarrousal und Flashbacks sind die Folge. Ebenfalls werden alle im Zusammenhang mit dem Traumanetzwerk entstandene Ueberlebensstrategien wie Erstarrung, Hypervigilanz, Dissoziation usw. abgerufen.

Der betroffene Mensch verliert die Kontrolle über seine Emotionen und den Körper und somit auch seine Sicherheit. Verzweiflung und Scham entsteht, Selbstwert und Lebensqualität sinkt. Besonders wenn er nicht versteht, was da geschieht.

Traumatisierte benötigen darum dringend liebevolle und kompetente Unterstützung eines Trauma-Therapeuten, der ihnen erklärt was da gerade passiert, der weiss wie die traumatischen Netzwerke identifiziert und nachbearbeitet werden können.

Die Somatische Trauma-Arbeit STA® sowie weitere traumatherapeutische Tools aus meinen verschiedenen Ausbildungen fördern den Prozess der Bewusstwerdung der Fakten, Körperempfindungen und Emotionen die zur traumatischen Erfahrung gehören, ebenso die gezielte Verarbeitung und die korrekte Einordnung aller Bestandteile in die Vergangenheit durch integrative Enttrübungs- und Entkoppelungstechniken sowie Ego-State-Arbeit.

Die Trauma-Lösung geschieht (sofern möglich) immer zusammen / in Kombination mit sorgfältig abgestimmter Körperarbeit die regulierend und ausgleichend auf das vegetative Nervensystem wirkt: 

Das sind Atem-Therapie / Atem-MassageFussreflexzonen-TherapieIntegrationsmassage sowie Manuelle Lymphdrainage. Diese Therapiearten sind mein von den Zusatzversicherungen anerkanntes Spezialgebiet. 

Körperarbeit und körperorientierte Prozesse sind darum so wichtig, weil traumatische Erfahrungen wie oben erklärt immer implizit, also auf körperlicher Ebene gespeichert sind. Das ist auch der Grund warum reine Rede-Thrapien oder kognitive Verhaltenstherapien bei Trauma wenig erfolgreich sind. 

Ich fördere sofern gewünscht und notwendig ausserdem:

Ressourcen – Das Gehirn funktioniert wie ein grosses Netzwerk. Alle Inhalte die oft gebraucht werden verknüpfen sich miteinander und werden durch Gebrauch stärker. Das Netzwerk von Traumatisierten besteht verständlicherweise aus Schmerz, Angst, Zweifel und Hoffnungslosigkeit und sollte nicht verstärkt werden! Die Therapeutin vermittelt darum notwendiges neurobiologisches Grundwissen und beginnt dann zusammen mit dem Traumatisierten damit, ein neues positives Netzwerk aus Ressourcen aufzubauen und dieses achtsam und konsequent zu fördern und zu stärken.

Wissen - wer die Mechanismen des Gehirns versteht, versteht sich selber plötzlich viel besser. Betroffene werden sehr entlastet, wenn sie erfassen, dass ihr Leiden aus ihrer Geschichte kommt und dass ihre Körperreaktionen angesichts des Erlebten nur normal und nachvollziehbar sind. Eine ehemals notwendige Überlebensstrategie, die geändert werden kann!

Mut - mit Zunehmendem Verständnis steigt auch die Hoffnung. Das Wissen, dass es Wege aus der Trauma-Falle gibt und die Erfahrung der zunehmenden Erleichterung motiviert zum Weitermachen und dranbleiben. Die Trauma-Therapeutin versteht sich als Mutmacher! 

Vertrauen – Die Therapeutin ist sich bewusst, dass das Vertrauen des Traumatisierten durch zuverlässiges Dasein und Präsenz, Kompetenz und Achtsamkeit sowie Respekt und liebevolle Authentizität erarbeitet werden muss - Traumatisierte wurden meistens oft genug enttäuscht, das soll sich nicht wiederholen! Eine vertrauensvolle Arbeitsbeziehung ist die Grundlage des Erfolgs.

Stabilität und Autonomie - bevor an einem Trauma gearbeitet wird, vergewissert sich die Therapeutin, dass der Traumatisierte möglichst stabil und gut unterstützt ist. Das umfasst die Vermittlung und das gemeinsame Erarbeiten von wirkungsvollen Strategien zur besseren Alltagsbewältigung und Stressreduktion. Dazu gehört auch die Förderung der Körperwahrnehmung und des achtsamen Umgangs mit sich selbst und den eigenen Grenzen. 

Beziehung - die Therapeutin arbeitet beziehungsorientiert nach dem Dialogischen Prinzip. Das bedeutet, dass die nächsten Schritte immer genau besprochen und erklärt werden. Der Traumatisierte entscheidet, ob und in welchem Masse und in welchem Tempo er auf die gemachten Angebote eingehen möchte. Nein sagen können ist eine Ressource und wird gefördert. Die beiden sind Arbeitspartner auf gleicher Augenhöhe!

Schutz – die Therapeutin begleitet und überwacht die Prozesse sorgfältig und greift zum Schutz des Traumatisierten unterstützend oder lenkend ein, um Überforderung zu vermeiden. 

Positive Verhaltensstrategien – die Therapeutin identifiziert und reflektiert alte destruktive Verhaltensmuster, Skriptentscheidungen, Glaubenssätze und Konditionierungen, die der Traumatisierte sich aufgrund seiner Geschichte angeeignet hat, respektive sich aneignen musste um zu überleben. Sie unterstützt und begleitet geduldig und kompetent die Nachentwicklung und das Einüben von neuen konstruktiven Verhaltensstrategien. 

Ziele – die Erfahrung von Selbstwirksamkeit ist extrem stärkend. Die Therapeutin unterstützt den Traumatisierten dabei, sich eigene Ziele zu setzen, begleitet und motiviert bei der Umsetzung und erinnert zwischendurch daran, dass Irrtümer oder Rückfälle keine Rückschritte sind, sondern wichtiger Teil des Lern-Prozesses. Und natürlich freut sie sich mit, wenn etwas umgesetzt wurde!

Die Dauer der Trauma-Auflösung hängt vom individuellen Tempo des Traumatisierten ab und natürlich auch von der Schwere und der Art der Traumatisierung. 

Weitergehende Informationen: Pränatal - Kindheit - Ereignisse - Gewalt - Sexuelle Gewalt - Unfälle/Krankheit  - Verluste

Infobox

Indikationen

  • Traumatischer Stress
  • Aktuelle Traumatisierungen
  • Behandlung von Flashbacks
  • alle heftigen oder überflutenden Emotionen
  • Dissoziative Störungen
  • Blockaden aufgrund von einschränkenden Skriptentscheidungen
  • Angststörungen
  • Depressive Verstimmungen
  • Wut und Ärger
  • Schuld- und Schamgefühle
  • Früher erfahrene traumatische Verletzungen
  • Chronischer Stress aus der Kindheit
  • Schmerzen und Schmerzsyndrome aller Art, vor allem Erinnerungsschmerzen
  • Pränataler Stress und Geburtstrauma

 

Basis von IEET® Integrative Enttrübungs- und Entkoppelungstechniken entwickelt von Irena Brehm-Tüscher

  • Somatische Trauma-Arbeit STA®
  • SIBAM-Dissoziationsmodell von Levine
  • Ich-Zustandsmodelle der Transaktionsanalyse
  • Modifiziertes Skriptmodell aus der Transaktionsanalyse
  • Entwicklungspsychologie und Bindungstheorie
  • Konfrontationsklopfen (modifiziertes EFT)
  • Trigger-Wurzel-Behandlung (modifiziertes BSFF)

IEET® und STA® behandeln die physiologische, die emotionale und die kognitive Ebene von Stress und ermöglichen eine gleichzeitige Enttrübung und Überarbeitung von alten Überzeugungen und Skriptentscheidungen. Die richtige Einordnung geschieht durch das genaue Benennen der alten Realität mit den dazugehörigen Gefühlen in die richtige Zeit und an den richtigen Ort. Die Klopftechniken bewirken eine Reorganisation des Gehirns, die der Realität entspricht und ermöglichen die Entstehung neuer Gedankenmuster. Das rhythmische Klopfen auf Akupunkturpunkten verinnerlicht die Arbeit zusätzlich durch die auslösende Parasympathikus-Reaktion (Beruhigung und Ausschüttung von Dopamin).

Gerne beantworte ich Ihre Fragen:

Tel. 076 442 05 30